Am Donnerstag, den 25.11.2021, wurde am Gymnasium Schönau der Film „Dear Future Children“ vom Filmemacher Franz Böhm vorgestellt. Dabei sahen sich die Klassen neun bis zwölf jeweils zuerst den Film an, danach gab es auch die Gelegenheit, Fragen an Nico Gerspacher zu stellen, der die Vorstellung begleitete. Nico Gerspacher als Co-Produzent und Creative Producer des Films ist ehemaliger Schüler des Gymnasiums Schönau. Schon während seiner Schulzeit entdeckte er die Leidenschaft für Filme. Es begann damit, dass er im Deutschunterricht einen Film drehte,statt ein Referat vorzubereiten; weitere Kurzfilme folgten. Zu dem Film „Dear Future Children“ kam er über seinen Freund Ansgar Wörner, einen der Produzenten des Films. Da auch Nico Gerspacher selbst schon an Demonstrationen von „Fridays For Future“ teilgenommen hat, lag ihm dieses Projekt besonders am Herzen, denn im Film geht es um die Aktivistinnen Rayen, Pepper und Hilda aus Chile, Hongkong und Uganda, die gegen soziale Ungleichheit und Klimawandel sowie für Demokratie kämpfen. Dafür bringen sie viele Opfer, gefährden ihre Zukunft und teilweise sogar ihr Leben, was mit aufwühlenden Bildern untermalt wird. Die jungen Frauen kämpfen gegen Zweifel und Ängste, doch aufgeben können und wollen sie nicht, da sie für ihre Zukunft und die ihrer zukünftigen Kinder kämpfen.
Die Dokumentation ist seit dem 14.10.2021 in den deutschen Kinos, lief aber auch schon auf Festivals und gewann einige Preise, unter anderem den Hot-Docs-Preis, einen der wichtigsten Preise für Dokumentarfilme. Die Aufnahmen stammen größtenteils vom Team selbst, das in die betroffenen Länder gereist ist, aber auch Archivmaterial und Handyvideos der Protestierenden wurden mitgeschnitten.
Nach der Vorstellung des Films wurden vor allem in der Oberstufe viele Fragen gestellt. Zunächst kam die Frage nach der Auswahl der Protagonistinnen auf. Laut Nico Gerspacher standen anfangs noch viele weitere Bewegungen zur Auswahl, nach Gesprächen mit Teilnehmern dieser Bewegungen wurden anschließend die Personen ausgewählt, die am besten zum Film passten und ihre Bewegung am überzeugendsten repräsentierten. Die Gefahren beim Drehen seien nicht zu unterschätzen gewesen, wobei man zunächst an die Zensur in China denken würde. Tatsächlich habe es da nach der Veröffentlichung kleinere Probleme gegeben, der Dreh an sich sei aber eher reibungslos verlaufen. Größer sei die Gefahr für Aktivistin Pepper, deren Name und Gesicht für den Film aber verändert wurden und die mittlerweile aus ihrem Land fliehen musste. Für das Team dagegen sei die Gefahr bei den Protesten in Chile größer gewesen, wo mit Gummigeschossen auf Demonstranten und Journalisten geschossen wurde. Das erforderte eine gute Vorbereitung und hohe Konzentration während des Drehens. Doch der Film biete eine Plattform für Aktivismus und mache so die Probleme in betroffenen Ländern auch in Europa sichtbar, so Nico Gerspacher. Es wurde seitens der Schülerschaft auch nach der Motivation und Idee für den Film gefragt. Den Machern gehe es darum, Themen anzusprechen, die alle betreffen, auch wenn es sich nicht um europäische Länder handelt, da beispielsweise die Auswirkungen des Klimawandels früher oder später alle Regionen betreffen werden. Das Filmteam sei selbst von diesen Themen berührt und wollte dazu aufrufen, etwas dagegen zu tun, aber auch zeigen, welche Folgen Aktivismus für das Leben der Beteiligten hat. Tatsächlich gebe es schon viele Dokumentationen über dieses Thema, doch sie zeigen mehr die Bewegung als die Menschen dahinter. Für die Schülerinnen und Schüler war es wichtig zu sehen, wie sehr sich junge Menschen für ihre Zukunft einsetzen und was sie dafür riskieren. Die Botschaft, dass jeder Einzelne etwas tun oder es zumindest versuchen kann, sich aber auch bewusst sein muss, was es für sein Leben bedeutet, wird durch „Dear Future Children“ auf jeden Fall überzeugend vermittelt.