Der Krieg in der Ukraine begegnet uns zurzeit ständig. Deshalb müssen sich auch die Schulen überlegen, wie sie mit diesem Thema umgehen. Am Gymnasium Schönau haben sich LehrerInnen und KlassensprecherInnen dazu direkt, als die Schule nach den Faschingsferien wieder begann, über die Bedürfnisse der SchülerInnen hinsichtlich dieser Situation ausgetauscht. Es wurde sich schnell darauf geeinigt, dass es wichtig sei, über Russlands Krieg gegen Ukraine zu sprechen und aufzuklären, dabei aber den richtigen Weg zu wählen, ohne die Angst gerade bei jüngeren SchülerInnen zu vergrößern. Außerdem war es sehr wichtig, das Gefühl der Ohnmacht, das viele angesichts des Leids vieler UkrainerInnen empfinden, ein wenig zu lindern, indem etwas für die Menschen in Not getan wird.
Ein Lehrerteam des Gymnasiums Schönau – Valerie Adler und Andreas Veit - recherchierte in den Tagen nach Kriegsausbruch nach regionalen Hilfsoptionen und stieß dabei auf die Möglichkeit, durch die evangelische Stadtmission Freiburg klar beschriebene Carepakete in die bedürftigen Gebiete bringen zu lassen. Diese Aktion schien auch für Gymnasium Schönau sehr geeignet, um sich mit konkreter Hilfe nach jeweils individuellen Kräften und Willen gemeinsam einzubringen, und fand sehr schnell die Unterstützung der gesamten Schulgemeinschaft. Das alles war ja auch kein Muss, sondern eher ein Bedürfnis, zu helfen. Die evangelische Stadtmission sammelte Care-Pakete in Form von mit haltbaren Lebensmitteln, Decken, Schlafsäcken und Hygieneartikeln gefüllten Bananenkisten. Innerhalb kurzer Zeit organisierte die SMV Bananenkisten, die später auf die Klassenzimmer verteilt wurden. Die SchülerInnen konnten anschließend drei Tage lang die benötigten Artikel mitbringen und füllten so die Kisten. Schließlich kamen beindruckende 80 volle Kisten zusammen, dazu einige Decken und Schlafsäcke. Diese wurden Mitte dieser Woche von LehrerInnen und hilfsbereiten Eltern nach Freiburg gebracht und bei der Stadtmission abgegeben. Von dort werden die Güter später mit LKWs in die umkämpften Gebiete gebracht, wo sie besonders benötigt werden. Dort können sie vielleicht Leben retten, jedenfalls aber die Situation für diejenigen erleichtern, die möglicherweise schon tagelang ohne Nahrungsmittel in Kellern und U-Bahn-Stationen ausharren. Doch auch den SchülerInnen und LehrerInnen der Schule tat es gut, einen sehr kleinen, aber sichtbaren Beitrag zur Linderung der Not zu leisten. Auch gegen eigene Ängste kann das Gefühl, etwas tun zu können, hilfreich sein. Darüber hinaus wird im Unterricht über den Krieg und seine Hintergründe gesprochen und vermutlich wird es nicht bei dieser einmaligen Aktion bleiben, denn bevor dieser Krieg in Europa nicht beendet ist, bleibt es wichtig, sich auszutauschen, Sorgen äußern zu können und vor allem die Menschen in der Ukraine, die auf die Hilfe angewiesen sind, nicht zu vergessen.