Die Entscheidung des schönauer Gemeinderats, die Talstraße nicht zu sperren sorgt in der Schülerschaft des Gymnasium Schönaus weiterhin für Ärger, zumal sie nach der Rückkehr aus den Ferien ein Bauzaun um die Schule erwartete. Die aktuelle Situation ist sicherlich die unschönste Lösung, weshalb die meisten Schülerinnen und Schüler weiterhin dagegen protestieren wollen. Natürlich nahm auch die SMV diese Stimmung wahr und teilte diese Meinung, weshalb sie im Rahmen ihrer Aufgabe die Schülerschaft zu vertreten Protestaktionen organisierte. Im Laufe der letzten Woche wurden Plakate gebastelt und täglich vor Augen geführt, wie eng es auf dem jetzigen Schulhof für etwa 450 Schülerinnen und Schüler ist. Diesen Montag dann fand eine Demonstration statt. Jede Klasse verbrachte jeweils eine Stunde des Schultags auf dem Pausenhof statt im Klassenzimmer. Die Talstraße wurde bis 14 Uhr von Schülerinnen und Schülern mit selbstgemachten Plakaten blockiert. Auf dem Schulhof, der Talstraße und dem Rathausplatz wurden Spiele gespielt, um zu zeigen, wie ein Schulhof eigentlich aussehen sollte. Der Höhepunkt der Aktion lag in der großen Pause, als nahezu alle Schülerinnen und Schüler sich draußen versammelt hatte und Reden gehalten wurden. Es wurde beispielsweise betont, dass auch die Schülerinnen und Schüler „ein Teil der Stadt Schönau“ wären, viele sich aber aktuell nicht erwünscht fühlten und wie seltsam ein Pausenhof eigentlich wäre, auf dem es kaum möglich ist zu spielen.
Doch es ist nicht nur die Schulgemeinschaft, die keinen Zaun mitten durch den Ortskern möchte. Auch einige Bürgerinnen und Bürger der Stadt sehen darin mehr Probleme als Nutzen, da der Platz nicht nur als Pausenhof genutzt wird, sondern auch für verschiedenste Anlässe, bei denen auf dem Platz gefeiert und bewirtet wird. Daher wurde eine Bürgerinitiative gegründet, die die Demonstration unterstützte und begleitete und als Ziel ebenfalls die zeitweise Sperrung der Talstraße verfolgt. Sie nahm sich die Zeit, mit Passanten zu sprechen und den Protest zu erklären.
Natürlich besteht die Hoffnung, dass das Engagement belohnt wird und einen größeren, sicheren Pausenhof ermöglicht. In jedem Fall ist es aber erfreulich, wie die Schulgemeinschaft geschlossen und mit den Mitteln der Demokratie für eine bessere Schule kämpft, sodass die Aktion schon jetzt als Erfolg gewertet werden kann.
von einer Schülerin des Gymnasiums