Besuch des KZ Natzweiler-Struthof

Am Montag, den 29. April besuchte die Klassenstufe neun das ehemalige Konzentrationslager Natzweiler-Struthof in Frankreich.

Es ist schwierig die Eindrücken zu beschreiben, auch weil jeder den Besuch anders aufgenommen hat.

Aber erstmal zum Anfang. Zuerst schauten wir uns den Bahnhof in Rothau an, an dem die deportiert Juden, politisch Gefangenen und andere Gefangene angekommen waren. Oft nach tagelang Zugfahrten, ohne die Möglichkeit sich hinzusetzen oder gar zu waschen und ohne ansatzweise genügend Nahrung. 


Danach stiegen wir wieder in den Bus und fuhren noch einmal ungefähr 10 Minuten in Richtung des Dorfes Natzwiller. Berg auf. Auf einer Straße, die einst die Gefangenen erbaut hatten. Nach den 10 Minuten kamen wir bei dem ehemaligen Hotel Struthof an. Deshalb der Name des KZ’s. Natzweiler-Struthof. Dort befand sich auch in einem Nebengebäude die Gaskammer, die wir allerdings nicht besichtigen konnten. 

Von dort aus liefen wir noch einmal ungefähr 5 Minuten bergauf, kaum vorzustellen, das es damals ausgehungerte Gefangene ebenfalls taten, nur das diese die gesamten 8,5 Kilometer von Rothau nach Natzwiller mit 450 Metern Höhenunterschied laufen mussten, ohne eine kurze Verschnaufpause.

Kurz vor dem KZ erblickten wir die Villa, der damaligen Kommandanten. Auffällig war sofort der überaus riesige Pool im Garten, und der direkte Blick ins Lager. 

Nebendran ein Gemüsegarten, den sie unter anderem auch mit der Asche, der verbrannten Leichen gedüngt hatten. 

In dem Konzentrationslager angekommen schritten wir durch das Tor, ein nachgebautes, umgeben von Stacheldraht. Unmittelbar nachdem wir durch das Tor gelaufen waren wurde die Stimmung anders. Niemand lachte mehr, keiner machte mehr Späße. Nachdem wir um die erste Kurve gebogen waren, sahen wir direkt einen Galgen, in der Mitte des Platzes. Von den Baracken waren nur noch die Umrisse übrig, doch das Gefängnisgebäude mit Zellen, in denen man teilweise nicht einmal aufrecht stehen konnte, konnte man noch besichtigen, genauso wie das Krematorium, mit dem Urnenraum und dem Ofen. 

Alles in allem ein gelungener Ausflug, der uns die Realität von damals näher brachte, auch wenn es immer noch sehr unvorstellbar für viele von uns ist. 

Wir gedenken allen Opfern des zweiten Weltkriegs und vor allem denen, die Aufgrund ihrer Rasse, ihrer Religion oder politischen Meinung starben.

 

                                                                                                                                                                      Ida Kiefer